Abstract (Zusammenfassung) und Anhang


Bei einer wissenschaftlichen Veröffentlichung (Zeitschriften-Artikel) wird für gewöhnlich eine kurze Zusammenfassung (Abstract) vorangestellt (auch mehrsprachig). Mit TeX-Bordmitteln könnte man einfach einen Abschnitt als

\section{Zusammenfassung}

deklarieren und dann seine Zusammenfassung tippen. Es gibt allerdings auch ein spezielles TeX-Paket namens »abstract«, das diese Aufgabe übernehmen kann:

\usepackage{abstract}

An der entsprechenden Stelle im Dokument (zumeist nach Erstellung des Titels) folgt dann die Abstract-Umgebung:

\begin{abstract}
Hier steht der Text meiner Zusammenfassung.
\end{abstract}

Wird als Dokumentklasse article bzw. scrartcl verwendet, erscheint der Text innerhalb der Abstract-Umgebung beidseitig eingerückt sowie in einer Schriftgröße kleiner (auch in wissenschaftlichen Zeitschriften ist die Zusammenfassung häufig beidseitig eingerückt und mit einer etwas kleineren Schriftgröße als der Haupttext gesetzt!).

 

Wird die Umgebung zweimal hintereinander eingesetzt, kann man eine Zusammenfassung erst in Dokumentsprache (z.B. Deutsch) und dann in einer Fremdsprache (z.B. Englisch) setzen.

 

Der Abstrakt-Abschnitt wird standardmäßig nicht im Inhaltsverzeichnis geführt. Wer das doch will, setzt als Option des Abstract-Pakets addtotoc:

\usepackage[addtotoc]{abstract}

Man sollte außerdem folgendes bedenken: Wird der TeX-Quellcode bei einem Verlag eingereicht, können die hier gezeigten Aufwendungen umsonst sein. Verlage haben meist eigene Vorgaben und Vorstellungen zum Layouten der von ihnen veröffentlichten Beiträge.


Dokument-Anhang

Wie auch für die Zusammenfassung kann für den Anhang (Abschnitte nach dem Haupttext, zum Beispiel zum Text gehörige Verzeichnisse oder sonstiges Zusatzmaterial) ein speziell dafür vorgesehenes Makro genutzt werden. Das ergibt v.a. bei Verwendung der report-Dokumentklasse (Diplom- und sonstige Abschlußarbeiten) Sinn. Den Beginn des Anhangs markiert man an entsprechender Stelle mit dem Makro

\appendix

Man achte darauf, daß es sich anders als bei der Zusammenfassung um keine Umgebung handelt! Einzelne Abschnitte des Anhangs lassen sich wie gewohnt mit

\section{ }

usw. gliedern. Charakteristisch für den Anhang ist nach dem Kompilieren, daß all diese Seite mit römischen Seitenzahlen auf der Seite selbst sowie im Inhaltsverzeichnis erscheinen. Abhängig von der verwendeten Dokumentklasse (z.B. scrreprt) werden die unterhalb des Appendix definierten Gliederungsebenen (section, subsection etc.) nicht mit römischen Ziffern gezählt, sondern mit Buchstaben. Das bedeutet, daß die erste \section nach dem Appendix-Befehl ein »A« erhält, die nächste ein »B« usw.


Neue Bilder-Numerierung bei Article-Dokumentklasse

Gelegentlich kommt es vor, daß man die artcl- bzw. scrartcl-Dokumentklasse gebraucht, und trotzdem einen separierten Anhang benötigt. Hier ist nämlich der oben genannte \appendix-Befehl unwirksam. Beispielsweise könnte man den Anhang (Appendix) mit einem \section-Befehl einleiten:

\section*{Anhang}

(*-Variante sorgt dafür, daß die \section nicht numeriert wird, aber auch nicht im Inhaltsverzeichnis erscheint)

 

Nun möchte man beispielsweise alle in diesem Anhang enthaltenen Abbildungen gesondert numerieren, z.B. mit Großbuchstaben oder römischen Zahlzeichen im Gegensatz zu den sonstigen Abbildungen des Manuskripts, die mit arabischen Ziffern durchnumeriert sind.

 

Nach Einleitung des Anhangs wird zunächst der interne Zähler für Abbildungen wieder auf »1« zurückgesetzt:

\setcounter{figure}{0}

Anschließend legt man fest, in welchem Format gezählt wird:

\renewcommand{\thefigure}{\Roman{figure}}
% für große römische Zahlzeichen

oder statt \Roman alternativ:

 

\roman (kleine römische Zahlzeichen), \arabic (arabische Ziffern), \Alph (Großbuchstaben), \alph (Kleinbuchstaben)

 

Wer seine Tabellen ebenfalls neu durchnumerieren will, macht das analog:

\setcounter{table}{0}
\renewcommand{\thetable}{\Alph{table}}